Freitag, 2. September 2016

N. ist da!!

Seit einer Woche ist N. Nun schon bei uns. Sie ist einfach super. Die Kinder lieben sie und ich mag ihre unkomplizierte Art. Wir verbringen als Familie viel Zeit zusammen mit ihr, waren Kanu fahren und quatschen abends über Gott und die Welt. Es ist mal wieder toll die Welt aus der Sicht einer 19 jährigen zu sehen. Hier Auszüge aus unserem einwöchigem Zusammenleben.

Mädels: Stell dir vor Mama, N. wollte heute mit uns auf einen Baum klettern, so was cooles hat noch kein Au-pair vor ihr vorgeschlagen.


Ich: N., danke für das Bügeln, lass die restlichen Sachen liegen, ich mach das heute Abend fertig, du hast doch jetzt frei.
N.: Heike, dass sind doch nur wenig Kleidung, ich mache das noch schnell fertig.

( Danke, danke, danke... )


N.: Das heute, war das Arbeit zusammen mit den Kindern? (Ja, war es)

... Sie passt super zu uns! Gerade sitzt sie mit den Kindern in IHREM Zimmer, während ihrer
Freizeit, sie schauen zusammen einen Film... und ich höre die drei ständig kichern. Ein schönes Gefühl.

Mittwoch, 24. August 2016

Warum Au-pairs nicht immer nur Opfer sind !!!

Im Netz gibt es diverse Artikel über arme Au-pairs die von ihren Gastfamilien ausgenutzt werden. Ja, das entspricht der Wahrheit und es ist schrecklich wie sich manche Gastfamilien aufführen.
Es gibt da aber noch eine zweite Seite, nämlich die der Gastfamilien.

Im Vertrag steht es bereits: Das Au-pair nimmt am Familienleben teil   ....

Schon alleine darauf haben die meisten Au-pairs keine Lust. In der Bewerbung heißt es immer: Ich will wie eine große Schwester sein. Das haben sie meistens vergessen wenn sie in Deutschland sind. Oft sind die Sprachkenntnisse derart katastrophal, dass eine Kommunikation unmöglich ist. Von den Agenturen hießt es immer: Reden Sie viel mit ihrem Au-pair, erklären sie ihm alles. Ja wie denn? Mir ist es ein Rätzel wie solche Mädels ihr Visum bekommen.

Oft reden sie von sich aus kein Wort mit der Gastfamilie, antworten nur mit, ja, nein, weiß nicht oder, auch sehr beliebt: Schulterzucken. Sie machen sich selber zur reinen Arbeitskraft, sie sind einfach nicht in der Lage sich mit den Kindern zu beschäftigen, mir ihnen zu reden, zu singen, zu spielen. Kinderbetreuung sieht für viele Au-pairs so aus: Zuschauen wie das Kind oder die Kinder alleine spielen. Weint das Kind wird nichts gemacht, denn das Kind hat ja keinen Grund, es hat ja alles.

Was soll die Gastfamilie dann machen?

1. Möglichkeit: kündigen. Aber das gibt es oft ein Problem: Verpflichtungserklärung . Denn eine neue Familie wird es kaum finden, wenn man im Gespräch mit der neuen Gastfamilie ehrlich ist. Und besonders bei afrikanischen Au-pairs passiert dann eins: Sie tauchen unter, nein das ist kein Einzelfall. Das hat Gastfamilien schon an den Rand des Ruins gebracht. Denn dank Verpflichtungserklärung haftet man voll für das Au-pair. Selbst wenn das Au-pair schnell von der Polizei aufgegriffen wird, in Abschiebehaft kommt und dann zum Flughafen gebracht wird, heißt das nicht, dass sie auch ausreist. Mir ist ein Fall bekannt, bei dem einem Mädchen selbst nach der Sicherheitskontrolle die Flucht gelungen ist. Und schon geht der ganze Spaß von vorn los. Gut ist wenn man dagegen versichert ist, diese deckelt aber nur Kosten bis zu einer bestimmten Summe. Diese kann schnell erschöpft sein und dann darf man als Gastfamilie zahlen.

2. Möglichkeit (war bei mir noch nie nötig): Man gibt dem Au-pair andere "leichtere" Aufgaben und das ist in der Regel Hausarbeit. Denn dabei kann sie zwar auch etwas kaputt machen, aber das sind dann nur Teller , Tassen, usw. und nicht die eigenen Kinder. ABER nein, dann benutzt man das Au-pair ja als Putzfrau und Haussklavin, das geht doch nicht.

Sicher es ist nicht richtig ein Au-pair hauptsächlich mit Hausarbeit zu beschäftigen, aber was soll man machen, wenn es sich einfach nicht für die Kinder (oder für die Familie) interessiert. Sein Ruin riskieren.

Glücklicher Weise hatte ich bisher nur 2 Problemfälle und es ist auch bei diesen nicht zu einer Extremsituation gekommen. Aber da habe ich eben einfach nur Glück gehabt.

Schauen wir uns einmal die Situation der Gastfamilie an: Das Au-pair hat ein eigenes Zimmer (habe ich nicht okay  vielleicht die Küche), bekommt 260 € Taschengeld (es gab Zeiten als Mutter mit Au-pair da hatte ich das nicht), 50 € für den Sprachkurs, freie Kost und Logis, sind versichert, können dank Monatskarte den öffentlichen Nahverkehr benutzen, außerdem natürlich freien Internetzugang, gut wäre es wenn die Gasteltern auch ein Handy mit Flatrate stellen, ach ja ein Laptop zu alleinigen Nutzung wäre vorteilhaft und eigenes Badzimmer wird schon fast vorausgesetzt. Das sind mal ganz locker 500 € im Monat, mindestens und was hat man im Extremfall dafür, ein stummes, kaltes, nichtssagendes, lustloses, kaltherziges Au-pair, das alles als Selbstverständlichkeit sieht, nichts wertschätzt und keine Lust auf die Gastfamilie hat sondern sich möglichst schnell ein Ehemann angeln möchte.

Oft wird von den Gastfamilien verlangt sie sollen es für das Au-pair besonders angenehm machen, nettes Zimmer, Willkommensgeschenke, usw.  ... Warum verlangt man das gleiche nicht auch vom Au-pair? Für das Au-pair hat man immer Verständnis, es ist ja noch so jung, so weit weg von zu Hause, ja das stimmt, aber sie wollte Au-pair werden und das sollte sie dann bitte auch sein und sich möglichst anstrengen ein gutes Au-pair zu sein und nicht nichtssagend mit den Achseln zucken.

Folgende Situation schilderte mir eine Bekannte:

Sie konfrontierte das Au-pair mit den offensichtlich falschen Angaben in der Bewerbung, darauf bekam sie die Antwort: "Wenn ihr das glaubt, dann seit ihr doch naiv. Ich muss das doch reinschreiben, sonst nimmt mich doch keine Gastfamilie. Ihr seit doch selber Schuld wenn ihr das glaubt." Vor der Agentur hat sie natürlich diese Antwort abgestritten.

Die Agentur darauf hin: "Leider können wir nichts machen, reden sie doch nochmal mit ihrem Au-pair was sie von ihm erwarten. Vielleicht war alles doch ein Missverständnis."

Es gibt natürlich auch die andere Seite, die Au-pairs die sich vor allem in Sachen Gastvater sehr ins "Familienleben integrieren" wollen. Gerne mit Fußmassagen und kleinen Flirts, selber Schuld wenn der Gastvater sich darauf einlässt, heißt es oft. Aber, dass man damit eine Familie zerstören kann, das ist diesen "integrationswilligen" Au-pairs egal. Egoismus der ganz hinterhältigen Sorte.

Zum Glück, ja wirklich zum Glück gibt es da aber diese anderen Au-pairs, die man so schnell ins Herz schließt und die richtige Engel sind. Die einfach wissen wie sie Familien helfen können und die Lust auf Land und Leute haben inkl. erlernen der Sprache. DANKE!!!

Mein Tipp: EU-Au-pairs, oder Au-pairs aus Ländern bei denen ihr keine Verpflichtungserklärung braucht (z.B.: Brasilien).

Allerdings hätte ich dann 2 von meinen Volltreffern gar nicht als Au-pair gehabt. Manchmal muss man einfach Glück haben. Alles hat eben (oft auch mehr) 2 Seiten.