Montag, 22. August 2016

L. aus London ... besser geht es nicht.

Wir hatten beschlossen nach S. aus Indonesien vorerst kein Langzeit - Au-pair mehr zu suchen. Aber dann kommt das was Eltern regelmäßig zur Verzweiflung bringt: Die Sommerferien.
Gut, dass es Au-pairworld gibt mit unglaublich vielen Mädchen (und Jungen) aus der EU, die Lust haben den Sommer über als Au-pair zu arbeiten. Ich habe innerhalb von 2 Wochen 120 Bewerbungen bekommen und 10 selber verschickt. Als ich L. Profil das erste Mal gesehen habe, dachte ich: " Die wäre echt perfekt, aber so perfekt, dass sie ganz sicher nicht zu uns kommen will. So ein tolles Mädchen kann sicher unter ganz vielen Familien aussuchen." Aber ich schickte trotzdem meine Anfrage zu ihr, mit den Anfangsworten: "Hallo L., wir sind eine ganz normale Familie aus .... .
Und siehe da, schon bald erhielt eine Antwort: " Hi Heike, eine ganz normale Familie, das klingt genau nach dem was ich suche." Einige Nachrichten hin und her, 2 mal skypen, und schon war L. unser neues Au-pair.
Ca. 2 Wochen vor Ankunft schrieb sie:

... mein Vater uns ich kommen schon einen Tag früher, wir wollen uns noch... anschauen. Könnt ihr mich vielleicht vom Hotel abholen und kurz meinem Papa "Hallo" sagen."

Zuerst war ich ein bisschen genervt, aber mir auch auf auf, dass das doch eine super Gelegenheit ist, ihre Familie ein Stück kennen zu lernen. Also schrieb ich ihr zurück:

"Hallo L., ich kann Deinen Vater sehr gut verstehen, dass er uns kennen lernen möchte. Das ist doch ganz normal, wenn Eltern sich Sorgen machen. Hier mein Vorschlag, ihr beide seit doch sowieso hier in der Nähe, lass uns doch einfach zusammen ein BBQ machen, dann kann er uns richtig kennen lernen, sich gerne auch Dein Zimmer ansehen und sich davon überzeugen, das alles soweit in Ordnung ist."

Ich glaube L.war sehr erleichtert über diese Antwort.

Es war so ein schöner Nachmittag mit Laura und ihrem Vater. Er war Polizeibeamter, Ermittler und wenn man täglich in einer Großstadt wie London mit dem Verbrechen konfrontiert ist, dann kann ich das wirklich verstehen, dass man einfach sicher gehen möchte.

Ja und dann war L. hier. Für 3 Monate. Und es war fantastisch, so eine natürliche, hilfsbereite, witzige, nette, hübsche, intelligente   ... Person. Wir haben sie alle ganz schnell in unser Herz geschlossen. Mein erster Eindruck war 100% richtig. So perfekt für uns. Perfekter geht es nicht.

Als erfahrene Gastmutter dachte ich zuerst am Professionalität und wollte mich emotional nicht so reinsteigern da ich ja wusste, dass der Abschied mit großen Schritten auf uns zu kommt. Ich wollte nicht wieder tagelang wegen dem Abschied traurig sein, also bemühte ich mich immer ein bisschen Distanz zu behalten. Diese Distanz verschwand dann aber restlos, als L. am Flughafen einen Weinkrampf bekam und nicht mehr aufhören konnte. Sie sagte tausendmal Danke, und auch wie sehr sie uns mochte (mag). Ich war richtig geflasht.

Sie hat uns in der Zwischenzeit ganz oft besucht. Auch sie hat uns eine Referenz für Au-pairworld geschrieben. Bin immer wieder gerührt wenn ich sie mir durchlese.  

2 Kommentare:

  1. Hallo Heike,
    wie wunderbar, wenn es so gut läuft! Ich hatte ja (noch) nie den Mut für ein Sommer-Aupair, immer war die Sorge zu groß, die Umstellung wäre für alle zu groß, der Herzschmerz auf allen Seiten im Verhältnis zum Aufwand zu immens. Andererseits sieht man manches vielleicht auch sehr viel entspannter, wenn man sich nur für eine solch kurze Zeit begegnet... Oder?

    Fröhliche Grüße von der Aupair-Mama-Coach,
    Ulrike

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  2. Hallo Ulrike, ja ich denke das ist so. Gerade ist N. aus Slowenien da. Und es scheint wieder ein Volltreffer zu sein. Die Kinder sind voll begeistert: "Das erste Au-pair, das auf einen Baum mit uns klettern will, cool. " N. ist ein richtig herzlicher Mensch. Einfach toll!

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